Mittwoch, 10. März 2010

Freiwilligendienst in Bulgarien - mal etwas anderes machen

Seit fünf Monaten bin ich nun schon in Burgas in Bulgarien. Ich mache hier einen Europäischen Freiwilligendienst. Das ist ein Freiwilligenprogramm, das von der Europäischen Union gesponsort wird. Meine Entsendeorganisation ist der Internationale Bauorden in Ludwigshafen. Meine Aufnahmeorganisation, bei der ich für 11 Monate meinen Freiwilligendienst leiste, ist der FAR Verein für demokratische Bildung in Burgas.
Die letzten fünf Monate sind schnell vorbei gegangen, ich habe sehr viel erlebt, interessante Begegnungen gehabt, neue Freunde gewonnen, neue Ort entdeckt und angefangen eine neue Sprache zu sprechen. Aber ich will von vorne anfangen und das heißt warum ich jetzt eigentlich hier bin.

Ich habe 2009 mein Abitur in Karlsruhe gemacht und danach wollte ich nicht sofort studieren sondern erst mal „etwas anderes“ machen. Ich wollte ein anderes Land, eine andere Sprache und Kultur kennen lernen. Schon lange hatte ich den Traum Osteuropa zu entdecken und am liebsten wollte ich nach Bulgarien. Diese ungewöhnliche Vorliebe habe ich von meiner Mutter. Sie war es nämlich, die mich schon als Kind in die Kinder Balkan Folklore Tanzgruppe schickte und ebenfalls durch sie fing ich mit 9 Jahren an, im bulgarischen Frauenchor Bela Rado mitzusingen. So kam ich in Kontakt mit der bulgarischen Folklore und auch mit Menschen aus Bulgarien und ich wollte die Zeit nach der Schule nutzen um dieses Land, aus dem diese wunderbare Musik kommt, kennen zu lernen.

Außerdem bin ich der Meinung, dass Vielen in Deutschland die osteuropäischen Länder immer noch sehr fremd und fern vorkommen und das Interesse daran eher klein ist, die Unwissenheit und Vorurteile aber umso größer sind.



Aber das Jahr ist für mich auch eine Chance in einen Arbeitsbereich zu schauen, der mich sehr interessiert: politische Bildung. Da ich plane nach dem Freiwilligendienst Politikwissenschaften zu studieren, interessierte mich die Stelle bei FAR sehr. So war ich sehr froh als ich erfuhr, dass mir der Bauorden die Möglichkeit geben würde, meinen Freiwilligendienst bei FAR in Burgas zu machen.

Ich habe vor dem Beginn meines Freiwilligendienstes das IBO Büro in Ludwigshafen besucht. So hatte ich die Möglichkeit die Menschen, die beim IBO arbeiten, kennen zu lernen und eine Vorstellung der Arbeit des Vereins zu bekommen. Die Projekte und auch die interessante Geschichte des IBO haben mich sehr fasziniert und vor allem auch der intensive Kontakt zu Osteuropa. Der Bauorden nimmt auch junge Bulgaren für ein längeres freiwilliges Engagement auf, von denen ich einige kennen lernen konnte, die mir von Bulgarien und Burgas erzählen konnten.

Burgas ist die viertgrößte Stadt in Bulgarien und liegt am Schwarzen Meer. In jedem Reiseführer wird man vor Burgas ausdrücklich gewarnt, denn hier gibt es, zumindest laut den Autoren der Reiseführer nichts zu sehen. Ich muss mein neues Zuhause da allerdings verteidigen. Ich fühle mich sehr wohl hier und finde dass Burgas auf jeden Fall einen Besuch lohnt. Das schönste an Burgas ist eindeutig das Meer und der Meeresgarten, der lange Park, der sich entlang der Küste erstreckt. Mit viel Grün und Statuen von bulgarischen Freiheitskämpfern und Poeten ist der Meeresgarten nicht nur Lieblingsplatz der Besucher der Stadt, sondern vor allem auch ihrer Bewohner. So sieht man viele Spaziergänger, jung und alt, im Meeresgarten umherschlendern oder auf der „Brücke“, die eigentlich eher ein langer Steg ist, ein Wahrzeichen der Stadt Burgas. Auch der Strand selbst ist für einen Stadtstrand sehr weit und frei von Gebäuden und so bin ich noch bis November schwimmen gegangen. Es gibt außerdem zwei schöne Fußgängerzonen mit netten alten Häusern in denen man schön bummeln kann.






Woran ich mich schon erst mal gewöhnen musste, sind die hohen und oft ziemlich herunter gekommenen Wohnblocks. Auch wenn die Wohnungen selbst oft in keinem so schlechten Zustand sind, wirken die Blocks von außen meistens nicht so einladend. Genauso wenig wie die Aufzüge, bei denen meistens die Türen fehlen. (Kommt ja nicht auf die Idee, eine Tür beim Vorbeifahren aufstoßen zu wollen, dann bleibt der Aufzug nämlich stehen…) Auch an das innige Verhältnis mit meiner Vermieterin, meiner Baba (Oma) musste ich mich erst gewöhnen, denn es beinhaltete das „Aufräumen“ meiner Sachen, während ich nicht in der Wohnung war.

Allerdings bin ich nach zwei Monaten umgezogen. Eine einigermaßen komplizierte Sache, da ich für die Abrechnung alle möglichen Papiere, wie Mietvertrag, Strom- und Wasserrechnung brauche, diese in Bulgarien aber eher schwierig zu bekommen sind. Auch mit der WG-Kultur sieht es hier anders aus wie in Deutschland und so wohne ich nun nach langer Suche, bei der ich allerdings sehr viel ausdauernde Hilfe meiner Kolleginnen und meiner Mentorin bekam in einer schönen geblümten Wohnung, gleich hinter der Fußgängerzone, zusammen mit einem anderen deutschen Freiwilligen.



Nun aber zu meiner Arbeit beim FAR Verein für demokratische Bildung. FAR organisiert Seminare für Erwachsene und Jugendliche zu unterschiedlichen sozio-politischen Themen, sowohl regional als auch international. Es gibt viele Seminare in Kooperation mit der deutschen Partnerorganisation Haus am Maiberg in Heppenheim.



Die meiste Zeit bin ich im Büro, dort helfe ich die Seminare vor- und nachzubereiten. Das heißt konkret z.B. Flyer entwerfen, Materialien raussuchen und kopieren, Übersetzungen. Außerdem schreibe ich Texte und sammele Materialien für die zukünftige Internetseite. Im Moment läuft die ganze Werbung für die FAR Seminare über Mundpropaganda. So gehe ich oft an unterschiedliche Schulen und auch an die Universitäten um Teilnehmer für die Seminare zu werben und auch um ein bisschen über Freiwilligendienst zu sprechen.
Die Seminare sind unterschiedlich lang, manche nur mit bulgarischen Teilnehmern und manche sind internationale Begegnungen.

So hatten wir z.B. im Oktober ein Seminar in Pomorie, einer kleinen Küstenstadt in der Nähe von Burgas, ein Seminar mit bulgarischen, französischen und deutschen Teilnehmern. Es wurde zusammen mit dem französischen Partnerverein Roudel durchgeführt. Das Thema war „Geschichte und Erinnerung“. Es war wirklich sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich in den drei Ländern mit Geschichte und gerade auch mit „dunklen Kapiteln“ in der eigenen Geschichte umgegangen wird, wie verschieden z.B. auch das Verhältnis zu Nationalfeiertagen- und helden, zu den Nachbarländern und vielem mehr ist.

Daneben hatten wir mehrere eintägige Seminare zu unterschiedlichen Themen.
Eines für Erwachsene hatte das Thema „Bulgaren und Türken – Vergangenheit und Gegenwart“. Wer sich von einem Bulgaren etwas über sein Heimatland erzählen lässt wird ziemlich bald von dem sogenannten „osmanischen Joch“ erfahren. Bulgarien war nämlich 500 Jahre Teil des Osmanischen Reiches und erlangte erst 1908 seine Unabhängigkeit, dank der bulgarischen Freiheitskämpfer und des netten großen Bruders – Russland. Russland hat die armen Bulgaren nämlich von den bösen Türken gerettet. Wenn man dann auf die hässlichen grauen Blocks, die einen hier umgeben zeigt und fragt ob mit Russland nicht noch was anderes war in der jüngeren Geschichte wird das mit einem müden Lächeln abgetan, die Türken waren’s.


Das ist natürlich eine total überspitzte Sicht der Dinge und mir sind viele Bulgaren begegnet, die ganz und gar nicht so denken. Trotzdem ist das Verhältnis der Bulgaren und der türkischen Minderheit im eigenen Land und der Türkei als Nachbarland oft problematisch. So hatte das FAR Seminar das Ziel diese beiden Bevölkerungsgruppen zum Dialog zu bringen und auch über ein Kapitel in der bulgarisch-türkischen Geschichte zu sprechen, das bis heute ein Tabu ist: „Die große Exkursion der Türken“. Darunter versteht man den Massenexodus der in Bulgarien lebenden muslimischen und türkischen Minderheit Ende der 80er Jahre. Das kommunistische Regime zwang die türkische Minderheit bulgarische Namen anzunehmen, Aufstände wurden gewaltvoll niedergeschlagen und viele Angehörige dieser Minderheit wurden gezwungen in die Türkei auszuwandern, wo viele bis dahin noch nie in ihrem Leben gewesen waren. Andere folgten der Bewegung und so wanderten insgesamt fast eine Million Menschen aus. Dass hier nach wie vor noch eine Menge an Aufarbeitungsarbeit zu leisten ist, zeigte das FAR Seminar.


Ein Seminar für Jugendliche hatte das Thema „Eine Straße – viele Kirchen“. Der Titel spielt auf eine Straße in Burgas an, in der es eine orthodoxe, eine katholische und eine armenische Kirche gibt und eine Synagoge. Während dem Seminar lernten die Jugendlichen mehr über die unterschiedlichen Religionen und es wurden die eigenen Vorurteile reflektiert und über Toleranz gesprochen. Der Enthusiasmus, den die Jugendlichen bei dem Seminar zeigten, beeindruckte mich sehr. Vorurteile z.B. gegenüber Muslimen sind hier leider oft zu finden. Während der FAR Seminare könne solche abgebaut werden.

Bei meinem Besuch in bulgarischen Schulen konnte ich einen kleinen Eindruck in das bulgarische Schulsystem bekommen. Der Unterricht ist hier meistens sehr frontal, es wird viel auswendig gelernt. Die Jugendlichen reproduzieren nur, haben allerdings in der Schule keine Möglichkeit eine eigene Meinung zu Sachverhalten zu formen, zu artikulieren und zu hinterfragen. Deswegen halte ich die FAR Seminare für sehr wichtig weil sie genau das hier können. Sie werden ernst genommen und ihre Meinung respektiert und mit unterschiedlichen Methoden bringen die Seminare die Jugendlichen zum Nach- und Umdenken. Gerade auch die Begegnung mit jungen Menschen aus anderen Ländern kann dazu beitragen.


Im November haben wir außerdem eine Informationsveranstaltung zum Europäischen Freiwilligen Dienst organisiert. Wenn ich mich mit jungen Bulgaren über ihre Zukunftspläne unterhalte, haben die meisten ziemlich konkrete Pläne: Studieren, am besten im Ausland und danach Geld verdienen. Das in Deutschland oft beliebte Jahr im Ausland, z.B. zwischen Schule und Studium, ist in Bulgarien sehr unüblich und die Möglichkeiten dazu vollkommen unbekannt. So ist es wichtig, dass sich die jungen Leute austauschen und Alternativen kennen lernen.




FAR ist außerdem die koordinierende Partnerorganisation des Internationalen Bauordens in Bulgarien. So organisiert der FAR Verein seit 2007 die bulgarischen Baulager des IBO. Ich hatte die Möglichkeit zwei Einsatzstellen des IBO zu sehen, in Balgarovo und in Sredetz – beides Dörfer in der Nähe von Burgas.

In Balgarovo wurde während einem Baulager die Tshitalishte renoviert. Eine Tshitalishte gibt es in fast jeder bulgarischen Stadt, es ist eine Art Kulturhaus, mit einer Bibliothek, Räumen für Unterricht, Tanz-und Musikproben und einem Vorführungssaal. Diese Einrichtungen sind nicht nur traditioneller Teil des bulgarischen Bildungssystems, vergleichbar mit den deutschen Volkshochschulen, sondern tragen auch zum kulturellen Leben einer Gemeinde und der Erhaltung der bulgarischen Folklore bei. Allerdings sind viele Tshitalishte in einem sehr maroden Zustand und haben eine Renovierung dringend nötig. So wurde die Tshitalishte in Balgarovo letztes Jahr neu renoviert und kann jetzt sehr viel besser genutzt werden. Zum Beispiel gibt es nun einen Raum, der den Jugendlichen des Dorfes für Treffen zur Verfügung steht.


Ein Baulager in Sredetz fand ebenfalls in einer Tshitalishte statt. Darüber hinaus wurde in den letzten Jahren ein Stockwerk des Jugendzentrums renoviert. In diesem Gebäude wohnten ehemals Schüler aus Nachbardörfern, die in Sredetz zur Schule gehen. Für diesen Zweck wird heute aber nur noch ein Stockwerk benutzt und der Rest des Gebäudes steht leer. So wurde während den letzten Baulagern ein Stockwerk als „Tagungszentrum“ ausgebaut. Es gibt dort Schlafräume, eine Küche, einen Gemeinschaftsraum und einen sehr schönen Seminarraum. Diese Räumlichkeiten nutzt FAR nun für seine mehrtägigen Seminare. So haben seit der Renovierung im Sommer 2009 schon mehrere Seminare mit Jugendlichen hier stattgefunden. Da FAR keine eigenen Räumlichkeiten für Seminare hat, finden sie jedes Mal an anderen Orten statt und diese neue Möglichkeit in Sredetz ist sehr wichtig für die Weiterentwicklung der Arbeit von FAR.


Im Herbst 2009 hat außerdem der Konsultativrat des Internationalen Bauordens in Sredetz stattgefunden. Da es den Bauorden nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern gibt, werden zweimal jährlich Treffen aller IBOs organisiert, immer in einem anderen Land, um sich auszutauschen, durchgeführte Projekte zu evaluieren und Neue zu planen. 2009 war zum ersten Mal Bulgarien das Gastland. Ich half bei der Organisation des CC (Consultative Council) und war dann auch die zwei Tage in Sredetz dabei. Es war schön, dass die Vertreter der IBOs die bulgarischen Einsatzstellen nicht nur besuchen konnten, sondern gleich den CC dort abhalten und auch dort übernachten konnten. Für mich war diese Konferenz sehr interessant weil ich viel über die Organisation des Vereins lernen konnte, ich konnte sehen wie viel Planerei und Arbeit hinter all den Projekten steht und auch einen Eindruck bekommen, was mit den Baulagern in den letzten Jahrzenten alles schon erreicht wurde. Auch fand ich es spannend wie unterschiedlich die IBOs in den verschiedenen Ländern sind, allein schon was Größe und Kapazitäten aber auch Schwerpunkte in den Projekten, angeht.


Zurzeit sind wir schon mit der Vorbereitung der nächsten Baulager beschäftigt, denn auch im Sommer 2010 wird es zwei Baucamps in Bulgarien geben, wieder in Sredetz und in Balgarovo. Ich helfe bei der Organisation und werde auch an den Projekten teilnehmen, worauf ich mich schon sehr freue. Ich habe mich mit einigen bulgarischen Jugendlichen unterhalten, die letztes Jahr teilgenommen haben und alle sehr begeistert waren. Ich bin schon sehr gespannt …


Ich bin natürlich nicht die einzige europäische Freiwillige in Bulgarien. So lerne ich bei den begleitenden EFD – Seminaren die anderen Freiwilligen aus ganz Europa, die gerade in Bulgarien sind, kennen. Die internationale Atmosphäre auf diesen Seminaren ist wirklich etwas ganz besonderes. So habe ich jetzt Freunde in allen möglichen Ländern Europas und der Austausch mit ihnen ist eine der wichtigsten Sachen, die ich von meiner Zeit hier bis jetzt mitgenommen habe. Denn so verschieden wir auch alle sind, bemerkt man schnell, dass wir, wo auch immer wir herkommen, genauso viele Gemeinsamkeiten haben. Es ist toll sich mit jemand aus Georgien zu unterhalten und festzustellen dieselbe Musik zu hören oder sich mit jemand aus Litauen auf die gleiche Kritik an der Kirche einigen zu können. Ich bin in den letzten Monaten viel durch Bulgarien gereist und durch die EFD – Seminare kenne ich in vielen bulgarischen Städten andere Freiwillige, die ich besuchen kann.


Allerdings habe ich nicht nur mit ausländischen Freiwilligen Kontakt, sondern auch mit Bulgaren. Wenn mich Leute fragen, ob ich schon viele Freunde in Burgas habe, antworte ich meistens dasselbe: Nicht viele aber die, die ich habe sind mir schon sehr ans Herz gewachsen. Erst mal sind da meine herzlichen Kolleginnen, die mir bei allem helfen. Außerdem habe ich eine Mentorin, eine Ansprechpartnerin, die mir bei Problemen hilft und für mich da ist. Evgenia meine Mentorin ist noch sehr jung, sie hat gerade ihren Psychologie Bachelor beendet und ist voller Energie und guter Ideen. Wir sind gute Freunde geworden, gehen zusammen Kaffee trinken und in die bulgarische Disco, durch sie habe ich auch andere Bulgaren in Burgas kennen gelernt. Außerdem arbeitet Evgenia bei einer anderen NGO, die sich unter anderem in einem Kinderheim in Burgas engagiert.
Ich war mit ihr einige Male in dem Kinderheim. Dort gibt es kaum Freizeitangebote für die Kinder bis auf eine Tanzgruppe, die ich einige Male besucht habe und geholfen habe Kostüme mit den Kindern zu basteln.


Die Situation der Kinder in dem Heim ist wirklich katastrophal. Die Kinder sind 6 bis 18 Jahre alt, die meisten kommen aus anderen Heimen. Das Heim ist mitten im Zentrum von Burgas und aufgrund mangelnder Betreuung und Freizeitangebote hängen die Kinder eigentlich den ganzen Tag nur auf der Straße rum, wo sie früh mit Betteln, Drogen und Prostitution in Kontakt kommen. Die meisten Kinder kommen aus Romafamilien und sind einer doppelten Ausgrenzung ausgesetzt. Sie haben nicht den bei Roma so wichtigen Rückhalt der Familie und der Gemeinschaft und werden aber auf der anderen Seite von der bulgarischen Gesellschaft wie Dreck behandelt.


So habe ich nun vor mit dem Spendengeld einer Schule in Durmersheim, in der Nähe von Karlsruhe das Freizeitangebot der Kinder ein bisschen zu erweitern. Ich habe mich mit Hilfe der Kontakte von FAR und Evgenia mit verschiedenen Verantwortlichen des Heims getroffen und versuche ein Projekt zu starten, also nicht alleine durchzuführen aber zumindest insofern zu koordinieren, dass ich kontrollieren kann, dass das Geld wirklich den Kindern des Heims zugutekommt und nicht irgendwo auf dem Weg dorthin verschwindet, wie es in Bulgarien so oft der Fall ist. Ein Projekt in einem Kinderheim zu starten ist allerdings alles andere als einfach weil es sehr schwierig ist an solche Institutionen heran zu kommen, sie sind sehr von der Öffentlichkeit isoliert und die bürokratischen Hürden machen alles sehr kompliziert aber ich werde es weiter probieren. Auch ist mein Bulgarisch noch nicht gut genug um alles alleine zu besprechen.



Ich habe zwei Mal die Woche Bulgarisch Unterricht und versuche im Büro so viel wie möglich Bulgarisch zu sprechen. Inzwischen kann ich mich ganz gut verständigen, bin aber vom richtig fließend sprechen noch weit entfernt. Allerdings habe ich da ja auch noch ein bisschen Zeit …



Bis jetzt genieße ich meine Zeit hier auf jeden Fall in vollen Zügen und ich habe noch viel vor für die nächsten Monate.

von Rebekka Hölzle