Nachdem alle Teilnehmer das Hans und Sophie Scholl-Haus im Dresdener Vorort Papritz gefunden hatten, begann das Treffen mit einer kurzen Vorstellungsrunde am Freitagabend. Schnell entstand unter den Teilnehmern eine gewisse Verbundenheit durch die gemeinsamen oder doch zumindest ähnlichen Erfahrungen mit dem Bauorden. Es herrschte den ganzen Abend eine angenehm lockere Atmosphäre. Das „Mörder-Spiel“ heiterte das Ganze sehr auf, auch wenn es zu äußerstem Misstrauen gegenüber jeglicher freundlicher Geste zwang.
Noch etwas müde machten wir uns am Samstag nach dem gemeinschaftlichen Frühstück daran, noch produktiver zu werden als am Tag zuvor. In Gruppen überlegten wir uns ein symbolisches „Traumcamp“, und formulierten so unsere Wünsche für ein perfektes Camp. Danach machten wir uns gemeinsam Gedanken darüber, was verbessert werden kann, was nur wenig beeinflussbar ist und was essenziell dafür ist, ein Camp als „gelungen“ bezeichnen zu können.
Um das Ganze etwas aufzulockern, wurde danach eine Schnitzeljagd veranstaltet, bei der wir Gruppenweise nacheinander loszogen und an verschiedenen Stationen rund um das Haus Aufgaben lösten und sowohl mit Spaß als auch Ehrgeiz versuchten, mehr Punkte als die anderen Gruppen zu gewinnen. Später am Tage lauschten wir dem interessanten und emotionalen Vortrag von Agnes Daroczi, die uns von der Problematik der Roma in Ungarn berichtete. Der Bauorden konnte dieses Jahr Romafamilien helfen, die Opfer der Anschlagreihe aus 2009 geworden waren. Am Abend teilte sich die Gruppe, da ein Teil Dresden besuchen wollte, das an diesem Wochenende 20 Jahre Wiedervereinigung feierte. Leider war das Konzert schon zu Ende als wir ankamen, doch dank dem Besuch des Kneipenviertels und anregenden Gesprächen nach unserer Rückkehr wurde es dennoch ein schöner Abschlussabend.
Am Sonntagmorgen stand neben einigen Vorträgen zu Baucamps auch die Wahl der Teilnehmervertretung an, die aber nach den notwendigen Erklärungen zu deren Tätigkeit recht schnell über die Bühne ging. Gewählt wurden Björn Käs und Franziska Fischer, die beide - mit Freude und dem Versprechen, ihr Amt mit Engagement auszuführen - ihre Wahl annahmen.
Es war für mich persönlich eine sehr tolle und interessante Zeit, so viele engagierte Menschen auf einmal kennenzulernen und mit ihnen zusammen zu arbeiten. Wir hatten sehr viel Spaß und haben voneinander und miteinander gelernt. Auch die wichtigen Aspekte wie die Wahl der Vertretung haben wir gut und vor allem gemeinsam abgearbeitet.
Auch wenn das Teilnehmertreffen nicht unmittelbar hilft, ist es doch äußerst wichtig für den Bauorden. Und obwohl wir nicht auf der Baustelle gestanden, kam so eine Konstellation von Freiwilligen dem des Traumcamps doch sehr nahe.
Hoffentlich sehen wir uns im nächsten Jahr wieder!
Jannis Graber