Dienstag, 6. November 2007

Lebhafter Gedankenaustausch mit MdB Klaus Hagemann

Zwölf junge Russen und Russinnen waren zu Gast beim Bauorden in Worms

WORMS (usw) – Dass Worms eine gute Anlaufstelle ist, um sich zu informieren, auszutauschen, Beziehungen zu knüpfen, das erfahren viele junge Menschen, vor allem aus dem Osten Europas, in der Liebigstraße 23, dem Sitz des Internationalen Bauordens (IBO). Dort war letzte Woche eine Delegation aus dem russischen Jaroslawl zu Gast, zwölf Leute zwischen 20 und 40 Jahren, die in leitenden Funktionen in der Jugendarbeit tätig sind. Das reichte vom Jungparlamentarier über die Schulleiterin bis zu den Vorsitzenden verschiedener Verbände.

Jaroslawl an der Wolga, eine Stadt mit über 600 000 Einwohnern, davon fast ein Fünftel Jugendliche unter 19 Jahren, ist Hauptstadt des Bezirks (Oblast) Jaroslawl und liegt rund 300 Kilometer nordöstlich von Moskau. Das beliebte Touristenzentrum mit reicher Vergangenheit und aufstrebender Industrie ist vor allem durch das Wolkow-Theater berühmt. Der Besuch in Worms war ermöglicht worden durch die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, die 2006 gegründet wurde, um die deutschrussische Jugend- und Schülerarbeit zu erweitern, ihr neue Impulse zu verleihen und Jugendliche beider Länder zu gemeinsamem Handeln anzuregen.

Das dürfte nun zweifellos auch in Worms der Fall gewesen sein. Im Mittelpunkt des lebhaften Gesprächs, an dem auch der Bundestagsabgeordnete Klaus Hagemann (SPD) teilnahm, stand unter anderem der Austausch über Jugendparlamente, die in Jarloslawl gut eingeführt sind. Freiwilligendienste wie FSJ, FÖJ und neuerdings auch im Bereich Entwicklungshilfe gibt es hingegen in Russland nicht; diese Möglichkeiten stießen auf großes Interesse, vor allem im Zusammenhang mit Wehr- und Zivildienst. Auch die Struktur verschiedener Jugendwerke, deren große Bedeutung Klaus Hagemann unterstrich, war ein Thema.

Peter Runck, Geschäftsführer des IBO, berichtete über die Arbeit des Bauordens, der neben europaweiten Aktivitäten jährlich auch 4 bis 5 Camps in Russland organisiert. Umgekehrt nahmen 2007 15 junge Russen an den Bauwochen teil. „Wir sind gekommen, um Partner für eine Zusammenarbeit zu finden“, sagte Sergey Rulev, Mitarbeiter im Jugenddepartement des Oblast Jaroslawl. „Ich glaube, das ist heute beim Bauorden geschehen“. Er dankte nicht nur Peter Runck für die Gastfreundlichkeit und Olga Lischtvan und Irina Lazarova, der neuen bulgarischen Mitarbeiterin des IBO, fürs Dolmetschen, sondern vor allem Klaus Hagemann, der sich soviel Zeit genommen hatte. Hagemann konterte mit dem rheinlandpfälzischen Slogan: „Wir machen’s einfach“. Im Anschluss an das Gespräch besuchte die Gruppe den Wormser Süden und die Gedenkstätte KZ Osthofen.



Wormser Wochenblatt, 24. Oktober 2007

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