Freitag, 10. Juli 2009

Hilfe aus Polen für Girlassic Park

Friesenheim: Mädchen-Freizeitanlage wird mit Hilfe polnischer Schülerinnen auf Vordermann gebracht

Von Thomas Schrott

Unkraut überwucherte die Wiesen, Dornenhecken breiteten sich aus. Spielgeräte blieben ungenutzt. Vor dem Aus stand der Girlassicpark an der Bexbacher Straße, der als bundesweit erster Mädchenfreizeitpark vor zwölf Jahren gegründet wurde. Nun will ihn der neue Vorstand des Fördervereins wieder mit Leben erfüllen - mit einer gravierenden Änderung. "Künftig sind auch Jungs auf dem Gelände willkommen, zumindest an zwei Tagen in der Woche", kündigte gestern Vorstandsmitglied Melanie Röske-Becker auf "MM"-Anfrage an. Im nächsten Jahr sollen dann alle geschlechtsspezifischen Einschränkungen fallen.

"Wir wollen den Girlassicpark im August wieder eröffnen", ergänzte die stellvertretende Vereinsvorsitzende Nicole Grünewald. Tatkräftige Unterstützung bei den Vorbereitungen leisten fünf junge Polinnen, die über den Internationalen Bauorden an den Ludwigshafener Verein vermittelt wurden.

"Die Gruppe ist ein Glückgriff", freute sich Röske-Becker. Die 16- bis 18-jährigen Schüler aus Thorn legen seit gut einer Woche kräftig Hand an. Sie brachten Wege in Ordnung, schnitten Sträucher zurück, entfernten Unkraut und möbelten Holzbänke auf. Bolzplatz sowie Volleyball- und Basketballfeld laden wieder zum Spielen ein.

Auf Vordermann bringen Ola Oskwarek und ihre vier Freundinnen auch die Holzhütten, die als Spielhaus oder Küche dienen. Hier ist die 18-jährige Kunststudentin in ihrem Element. Für die Gestaltung der Außenwände hat sie Figuren aus dem Disney-Film "Arielle" entworfen. Ein grüner Walfisch schwimmt neben einem roten Seepferdchen. Noch farbenprächtiger leuchtet freilich die Meeresjungfrau, die Ola zusammen mit ihrer Schwester Anja ausmalt.

"Wir fühlen hier uns wie in einer großen Familie", strahlt Martha Pencierzynska über das ganze Gesicht. Ihren 18. Geburtstag hat sie im Kreis des Fördervereins und des Bauordens gefeiert. Dieser organisiert von der Geschäftsstelle in der Schützenstraße aus internationale Jugendbegegnungen und Hilfsprojekte in ganz Europa.

Ein großes Problem muss der Förderverein gleichwohl noch lösen. Ein Teil des naturnahen Geländes ist gesperrt, weil es mit Kaninchenlöchern übersät ist. Lösungswege erörtert der Verein mit der Stadt. Röske-Becker: "Wir wollen bald mit dem Girlassicpark neu durchstarten."

Mannheimer Morgen
08. Juli 2009



Artikel aus der Rheinpfalz, 8. Juli 2009
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