Donnerstag, 8. Oktober 2009

Helfer aus drei Kontinenten

Brenkhausen . Seit 15 Jahren wird das alte Klostergebäude in Brenkhausen renoviert. In den letzten zwei Wochen durfte sich Bischof Anba Damian über internationale, tatkräftige und ehrenamtliche Unterstützung freuen. Freiwillige aus drei Kontinente waren im koptisch-orthodoxen Männerkloster zu Gast, um die Ruine auf Vordermann zu bringen.
Organisiert wurde die Hilfe durch den Internationalen Bauorden, über den sich die potenziellen Helfer für ein Projekt anmelden können. In der Regel nehmen an diesen Arbeiten Studenten teil, aber in Brenkhausen hat sogar eine Rentnerin eifrig mitgeholfen. Svetla Kaniss, die in Würzburg lebt und pensionierte Architektur-Technikerin ist, hatte sich zum ersten Mal für die unentgeltliche Arbeit angemeldet. "Für mich ist das eine ganz neue Erfahrung. Ich bin völlig begeistert", erzählte die Würzburgerin. "In so einer Ruine habe ich noch nie gearbeitet" sagte die gebürtige Bulgarin, für die auch die Arbeitsmaterialien neu waren.

In Höxter ließ sich Lehmbauweise lernen.

Das Kloster wird ganz in ägyptischer Tradition mit Lehm verputzt. "Das Wasser für den Lehmmischung wurde extra aus dem anliegenden Bach geholt", erzählt Bischof Anba Damian, der sich begeistert über die Einsatzfreude der fleißigen Helfer zeigte.
Koordiniert wurden die Arbeiten von der Höxteraner Firma Robrecht. "Die haben uns immer neue Aufgaben erteilt, die wir dann aber selbständig ausgeführt haben", erzählt Steffen Klemer, der in Göttingen Physik studiert.

Arbeit gab es in vielen Gewerken.

Auch die anderen Studenten haben nichts direkt mit der Baubranche zu tun. Für Ekatarina Kuzmina und Olga Tsygankova aus Russland dient der Arbeitseinsatz in Deutschland auch als Sprachreise.Beide studieren in ihrer Heimat Deutsch auf Lehramt.
Auch die Heimat der Kopten war in Brenkhausen vertreten. Eine Gruppe von jungen Männern aus Ägypten war auch täglich acht Stunden im Einsatz und sorgte zudem für das Essen am Mittag.

Gruppenbild mit Bischof Damian.

40 Wochenstunden schufteten die Helfer von Montag bis Freitag. Am Wochenende hatten sie frei und erfreuten sich an den Gastgeberqualitäten des Bischofs.
"Wir durften sogar mit auf eine koptische Hochzeit in Hannover", erzählte Steffen Klemer.

von Thorsten Wegner

aus: Neue Westfälische, Höxter Kreiszeitung, 29. September 2009
Fotos (3): kna

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