Mittwoch, 23. April 2008
Dienstag, 22. April 2008
Einsatz in Magdeburg
Studenten aus aller Welt helfen kostenlos
Geschafft, aber stolz: die Helfer vom Bauorden. Mascha, Joseph, Peter, Bernhard, Julia, Sophie, Iris und Christi inmitten der Mandala-Kinder. Foto Anna Walter
Junge Menschen, die nur gegen Kost und Logis ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen – was für Frank Pardeike wie ein Traum klang, wurde in seiner Kindertagesstätte " Mandala " in der Hegelstraße Wirklichkeit. Mithilfe des " Bauordens " konnte die zweite Etage seiner Einrichtung renoviert werden. Der Bauorden wurde 1953 von Werenfried van Straaten gegründet. Ziel ist es, auf unbürokratische und unmittelbare Weise sozial Benachteiligten oder finanziell Schwachen zu helfen. Das Konzept steht bis heute: Junge Menschen, meist Studenten, stellen sich in ihren Semesterferien in den Dienst von gemeinnützigen Projekten. Dieses Mal war Magdeburg an der Reihe. "Wir sind restlos begeistert von diesen bescheidenen, fleißigen jungen Menschen. Die Arbeit ist sehr professionell. Es ist einmalig", schwärmt Frank Pardeike, der die Kita leitet. Die KiTa gibt es seit 2000 und musste erweitert werden, um auch Hortkinder aufnehmen zu können. Da kam die Hilfe von Mascha, Joseph und Co. aus Niederlande, Rumänien, Russland Österreich usw. gerade recht.
Auf den Bauorden stieß Frank Pardeike über das Internet. Dort hatte dieser noch Projekte gesucht. Gefeiert wurde der Abschluss der 14-tägigen Arbeit gestern mit dem Frühlingsfest der Kinder. ( awa )
Volksstimme, 11.04.2008
Donnerstag, 17. April 2008
Senioren helfen in Wörth
Rüstige Rentner helfen bei Neubau der Charismatiker
Wörth. Seit Montag, 7. April, werkeln neun rüstige Rentner in einem Neubau hinter der ehemaligen Wörther Post am Bahngelände. Es ist ein besonderes Gebäude, denn es wird ein Haus des Gebets und der Begegnung für den gebetskreis der charismatischen Erneuerung sein. Auch die Rentner sind besondere Menschen. Sie haben sich in ihrer Jugend beim Internationalen Bauorden (IBO) engagioert und arbeiten heute noch nach den Grundsätzen dieses Ordens.
Schuften für einen guten Zweck - das wollen die neun Rentner aus allen Teilen Deutschlands und der näheren Umgebung von Wörth. Damit erfüllen sie das Leitbild des IBO. Zusammengetrommelt hat sie Heinz Wack aus Kahl, der die Truppe aus der Bauorden-Zeit in den 1960er Jahren kennt. 2003 haben sie sich getroffen, als der Internationale Bauorden sein 50-jähriges Bestehen feirte. Das gab die Initialzündung für die aktiven Senioren, ihr Rentnerdasein mit ehrenamtlichem Werkeln für eine gute Sache zu bereichern.
Rüstige Rentner: Vor mehr als 40 Jahren beim Internationalen Bauorden aktiv gewesen, werkeln die Helfer zwei Wochen lang unentgeltlich am Innenausbau des Evangelisationshauses in Wörth.
Über einen Bekannten aus Kahl hat Heinz Wack von dem Projekt in Wörth erfahren und sich mit den Helfern in Verbindung gesetzt. Nicht alle konnten sich beteiligen, aber neun Rentner hat er zusammengebracht. Unterstützt werden sie von drei weiteren Helfern, die dem Gebetskreis der charismatischen Erneuerung verbunden sind. Aus Wörth ist Hermann Sponner mit dabei. Der von der Wörtherin Marianne Arbes geleitete Gebetskreis hat einen Verein gegründet, um das Evangelisationshaus Maria und Martha zu bauen und zu betreiben. Denn um die Evangelisationsarbeit zu intensivieren, ist das Raumangebot der Pfarrei zu klein geworden.
In der Größe eines Zweifamilienhauses wird nun ein Gebäude entstehen, das einen Vortrags- und Meditationsraum für siebzig bis 80 Personen bietet. Nur durch Spenden konnte das Vorhaben realisiert werden. Doch gerade für den Innenausbau sind die Mittel knapp. Die tatkräftige Unterstützung der Rentner kam da gerade recht. Unter ihnen sind versierte Handwerker bis hin zum Professor für Hochbau. Auch Frauen helfen mit, wie die Gattin des Professors. Sie ist eine gelernte Erzieherin und ausgesprochen praktisch veranlagt. Beide haben sich in den 60er Jahren beim IBO kennen gelernt. Einige andere der heutigen Rentner-Truppe auch. Schezhaft wurde der Bauorden deshalb damals auch Trauorden genannt.
Fotos: Ruth Weitz
Der Kahler Heinz Wack und Eckhard Musch aus Seligenstadt waren zwar beruflich in der kaufmännischen Ebene tätig, sind aber handwerklich begabt und können vor allen Dingen beherzt anpacken, wenn Bretter geschleppt oder Nägel geklopft werden müssen.
Ende Juni soll das Gebetshaus an der ehemaligen Post eingeweiht werden. Insgesamt zwei Wochen hämmern, schrauben und bohren die Bauorden-Rentner, danach kommen Elektriker und Installateure zum Zug. Die von weit her Angereisten übernachten bei Mitgliedern des Gebetskreises, die übrigen ehrenamtlichen Handwerker aus der näheren Umgebung, aus Michelstadt, dem Kahlgrund oder aus Seligenstadt fahren am Abend wieder nach Hause.
Bewirtet werden die fleißigen Helfer von Marianne Arbes, die ihre kleine Wohnung zum Gastronomiebetrieb umgemodelt hat und nahezu ununterbrochen für das Wohlergehen der Bauhelfer sorgt. Ihr stehen Frauen aus dem Gebetskreis zur Seite, die beim Kochen und Spülen helfen. Aber am Donnerstagabend hat sie was Besonderes geplant. "Da geht's in die Häcke", sagt sie und strahlt wie die Sonne.
Ruth Weitz
Main Echo, 12.04.2008
Donnerstag, 3. April 2008
Chanukka-Fest in Mainz
Kurz vor Weihnachten wurden die Freiwilligen des Internationalen Bauordens aus Worms von der jüdischen Gemeinde Mainz zum Chanukka Fest, auch jüdisches Lichterfest genannt, in Mainz- Finthen eingeladen. Die Freiwilligen hatten vorher bei den Renovierungsarbeiten der jüdischen Trauerhalle in Mainz geholfen.
So fand sich am Sonntag ein bunt gemischtes Grüppchen von Freiwilligen in Worms ein, um in festlicher Kleidung nach Mainz aufzubrechen. Mit dabei waren Liis aus Estland, Mascha aus Russland, Cristi aus Rumänien, Plamen aus Bulgarien, Petar aus Bulgarien, Carla aus Deutschland und natürlich Peter Runck, der Chef des Bauordens.
In Mainz angekommen, wurden alle von der Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Frau Stella Schindler- Siegreich willkommengeheißen und zu einem festlich gedeckten Tisch geführt, auf dem es neben dem 8-armigen Chanukka Leuchter mit je einer Kerze pro Festtag, noch die typischen Dreidel gab. Der Dreidel ist ein vierseitiger Kreisel, auf dessen Seiten je ein hebräischer Buchstabe als Abkürzung für die Wörter Nichts, Ganz; Halb und Stellen steht. Mit diesem Kreisel spielen die Kinder speziell an Chanukka um Nüsse und manchmal auch Münzen.
Und kaum saßen alle Gäste an ihren Tischen, begannen auch schon die Willkommensrede und das Gebet, das sowohl in Russisch, als auch in Deutsch gesprochen wurde. Frau Schindler- Siegreich bedankte sich besonders bei den Freiwilligen des Bauordens und bei Peter Runck für ihre engagierte Arbeit und Hilfe.
Nach dieser kleinen Einleitung des Abends wurde der Chanukka Leuchter entzündet, gemeinsam Lieder gesungen und schließlich das traditionelle Essen serviert.
Nach der Vorspeise gab es die typischen Latkes (Kartoffelpuffer) mit Apfelmus und zum Nachtisch in Öl gebackenes Krapfenartiges Gebäck (Sufganyyot), beides wird traditioneller Weise an Chanukka zubereitet.
So nahm der Abend seinen Lauf und nachdem alle das Essen genossen hatten, wurde eine jüdische Band aus Berlin vorgestellt, die anfing typisch jüdische Folklore zu spielen und alle Gäste zum Tanzen aufforderte. Dieser Einladung kamen die Freiwilligen und auch alle Anderen gerne nach und so hatte sich bald der Mittelpunkt des Festes auf die Tanzfläche verlagert, wo ausgelassen zu den jüdischen Volksliedern getanzt wurde. Eine Gruppe von Schülern aus Frankfurt stellte einen klassischen Chanukka Tanz vor und alle konnten mitmachen und diesen Gemeinschaftstanz lernen. So wurde es immer später und später und der Abend näherte sich seinem Ende. Zum Abschied wurden kleine Chanukkaleuchter für die eigene Wohnung verschenkt und alle fuhren mit dieser schönen Erinnerung nach Hause.
Carla