Mittwoch, 20. November 2013

Integrative Schule in Klaipeda (Litauen)



In Svetliaciok im litauischen Klaipėda (Memel) gibt es immer Arbeit. Die integrative Schule wurde auf Initiative von Eltern und Lehrern im Jahre 1991 gegründet. Es gibt mittlerweile einige Zuschüsse der Kommune, die  Eltern zahlen nach ihren Möglichkeiten Schulgeld aber es fehlen die Finanzmittel für die notwendigen Bau- und Reparaturarbeiten. Bereits seit 1999 helfen hier IBO-Gruppen bei der Renovierung. Dieses Jahr wurde durch ein deutsch-italienisches Bauorden-Team eine Kleiderkammer in einen zusätzlichen  Unterrichtsraum umgebaut. Die Kleiderkammer wird aufgelöst und der Platz soll für die Betreuung der Kinder genutzt werden. Tamara Lochankina ist die Direktorin der Schule.


Liebe Stina, Marcus und Peter, hallo!
Der Sommer geht schon zu Ende, und unser Camp ist schon auch zu. Wir werden uns wirklich sehr freuen, wenn dieses Team allerbeste Eindrücke über uns in ihren Herzen erhalten würde, weil es wirklich uns sehr gut klappte. Das Team war super: jung, freundlich, fleissig und schöpferisch. Seine Arbeitswille gab uns Anregung, möglichst das allerbeste zu tun-- Essen, Freizeit, Transport... Viel ist in der Schule gemacht, mehrere kreative Ideen sind noch lebendig und warten auf ihre Erfüllung. Die Fotos lassen uns nach voller Verwirklichung geschickt werden! Für nächstes Jahr hoffen wir noch ein so perfektes Team zu empfangen und geben aller Mühe, keine Enttäuschung von unserer Tätigkeit zu holen.
Best regards,
Tamara

Ein Kindergarten in Duhsk (Albanien)



Der Kindergarten Kopeshti Shpresa (Hoffnung) in Dushk existiert seit 2002 und ist Anlaufstelle für Kinder aus armen Familien, die sich einen Kindergartenbesuch sonst nicht leisten könnte sowie für Kinder mit besonderen Schwierigkeiten. Das schon beinahe baufällige Gebäude war schnell  zu klein geworden. In den letzten Jahren halfen IBO-Freiwillige, das Erdgeschoss zu renovieren und beim Ausbau des ersten Stocks. Die Renovierungsarbeiten im Haus und die Arbeiten im Garten gingen weiter um Platz für mehr Kinder zu schaffen. Neun Helfer spendeten in Duhsk vom 18. August bis 1. September ihre Zeit und Arbeitskraft. Elke Kaci ist Erzieherin und lebte bis vor einem Jahr in Albanien. Sie hat den Kindergarten aufgebaut, der mittlerweile von einem albanischen Verein betrieben wird. Elke Kaci und ihr aus Albanien stammender Mann leiteten das Baucamp in Dushk.

Guten Tag und Hallo!
Das Camp bei uns in Duhsk ist vorbei. Wir hatten eine gute Zeit, ein super Team und haben alle der geplanten Arbeiten erledigen können. Und wir sind gut wieder zurück in Deutschland. Der Kindergarten hat auch schon wieder begonnen, in den neu renovierten Räumen. Vielen Dank. Sehr gute und motivierte Leute. ‚Fleißige und schaffige‘
junge Menschen. Wir haben Abbrucharbeiten durch geführt, einen Rasen angelegt, mit Lack und Wandfarbe gestrichen, einen alten Kanal freigelegt, eine Tür eingebaut, am Wassersystem gearbeitet und eine Zwischendecke eingezogen. Morgens wurden die anstehenden Arbeiten vorgestellt und jeder durfte wählen, wo er arbeiten wollte. Das hat gut geklappt. Es ist wieder mal mehr gemacht wurden, als ich zuvor gedacht habe.
In der Freizeit waren wir an verschiedenen Stränden, haben die alte Stadt Berat besucht, es gab einen Grillabend und wir haben Einheimische besucht.  Wir haben zusammen viel erreicht und gesehen, dass es viele kreative und fähige Menschen gibt, die richtig aus sich herausgehen können, wenn man sie nur lässt. Wir waren mit dem Baucamp wieder einmal sehr zufrieden.
Gruß Elke

Mail aus Drohobych (Ukraine)



Der ukrainische Staat hat der Caritas Drohobych in Dobrivljany ein ehemaliges Militärgelände in verfallenem Zustand zur Nutzung überlassen. Dort entsteht nun ein Rehabilitationszentrum für drogen- und alkoholabhängige Männer und Frauen. Eine kleinere Gruppe von Kranken lebt und arbeitet bereits dort. Der Bauorden hilft hier bereits seit 2007. In diesem Jahr wurde eine weitere Etage des Wohnheims fertig gestellt. Nachdem das Haus bisher von sieben Männern und drei Frauen bewohnt wird, sollen nach Abschluss der Arbeiten insgesamt 20 Personen in dem Wohnheim leben. Zwei Baucamps haben in diesem Sommer die Arbeit ein gutes Stück voran gebracht.

Anna Kilas ist Mitarbeiterin der Caritas Drohobych und betreut unsere Baucamps vor Ort. Im Zeitraum vom 7. Juli bis 3. August fanden in Drohobych zwei vierzehntägige Baucamps mit insgesamt 17 Freiwilligen aus Deutschland (4), Belgien (4), den Niederlanden (3), der Ukraine (3), Italien (2) und Polen (1) statt.


Lieber Bauorden,

es gab keine Probleme, nur am Anfang einige kleine Probleme mit der Logistik der Freiwilligen, die wegen der Verspätung des Fluges spät nach Lviv (Lemberg) kommen. Die erste Gruppe war nicht groß, aber alle haben begeistert gearbeitet. Während dieser zwei Wochen hat man die Wände im 1. Stockwerk verputzt und gestrichen. In verschiedenen Zimmern wurden Böden verlegt. Nach der Arbeit hatten die Freiwillige nationale Abende mit den Liedern und neben dem Feuer. Am Wochenende und an den Festtagen hatten sie die Rundfahrt nach Truskawets und Skhhidystja, besuchten Museen, Mineralquelle und waren auch am Fluss. Auf dem Gelände war der Verantwortliche für die Gruppe, der jeden Tag mit den Freiwilligen war. Die Freiwilligen lehren unsere Menschen, wie man selbstlos arbeitet und eigene Ferien für die Hilfe den anderen verbrauchen kann. Die Freiwilligen lernen wie ukrainische soziale Institutionen funktionieren, haben unsere Lebensweise beobachtet und mit ihren einheimischen verglichen.

Auch das zweite Camp ist sehr gelungen. Die Gruppe war größer und es wurde wieder gut gearbeitet. In der freien Zeit gab viele Abende neben dem Feuer. An dem Festtag besuchten sie Drohobych und die Caritas. Am Wochenende waren sie zuerst am Festival des ukrainischen Lieds, danach in den Bergen am Fluss. Die Freiwilligen hatten guten Kontakt zu den Bewohnern des Projekts. Sie haben auch zusammen gekocht.  Alle haben sich positiv über das durchgeführte Baucamp geäußert. Für uns sind die Baucamps eine große Hilfe. Und wir freuen uns, dass man so eine Möglichkeit hat, die Freiwilligen hier zu empfangen.  

Anna Kilas, Drohobych

Baucamp Graz (Österreich)



Im Grazer Stadtteil Grünanger sind sozial schwache Familien in einfachen Holzbaracken untergebracht. In den letzten Jahren wurden durch den Bauorden bereits etliche Häuser renoviert, wodurch sich die Wohn- und Lebensqualität erheblich verbessert hat. Dieses Jahr wurden in einem Baucamp mit Teilnehmern aus Österreich, Deutschland, Bulgarien und Italien die Arbeiten in der Grünangersiedlung fortgesetzt. Weitere Renovierungsarbeiten fanden im Haus Rankengasse der Caritas Graz statt. Dort leben in über 50 Kleinwohnungen Personen, die einer Sozialbetreuung bedürfen.


 „Ich wollte praktische Bauerfahrungen sammeln, da das in meinem zukünftigen Beruf als Architektin nur von Vorteil sein kann. Ein Plakat an der Uni hatte mich auf den Bauorden aufmerksam gemacht.  In Graz haben wir ein altes Holzhaus saniert. Aus MDF-Platten und Styropor haben wir zunächst  eine Dämmpanelle gebaut und dann an der Fassade angebracht. In der Rankengasse haben wir die  Elektroinstallation (ein Fachmann war dabei!) erneuert und dazu auch neue Leitungen verlegt. Dann mussten die Wände neu verputzt und ausgespachtelt werden. Ich habe mich im Bauorden-Team sehr wohl gefühlt und sehr viel gelernt. In Bezug auf die Arbeit konnte ich vieles selber ausprobieren. Auf der sozialen Ebene hat mich das Projekt zutiefst berührt, weil ich mich  niemals zuvor in einem solchen Umfeld  aufgehalten hatte.  Ich glaube es war in der Siedlung vor allem für die Menschen wichtig zu sehen, dass es immer noch junge Leute gibt, denen es nicht egal ist, was mit anderen Menschen passiert. Die Gepräche mit den Bewohnern haben uns sehr geholfen für eine kurze Zeit in die Welt der „Anderen“ einzutauchen. Wir alle haben davon profitiert. Die zwei Wochen im Baucamp in Graz waren wirklich einfach toll, ich hatte viel Spaß und das Baucamp hat mir sehr viel an neuen Erkenntnissen gebracht. Ich mache das bei Gelegenheit sicher wieder.
Maria Grigorova (22) Kassel, Architekturstudentin

Ein Platz zum Leben - Burana (Italien)



Die Region Emilia im Norden Italiens war 2012 stark von Erdbeben getroffen. In dem kleinen Ort Burana im Nordwesten der Provinz Ferrara wurden Gebäude zerstört, in denen Priester Don Giorgio Lazzarato und die Comunità di Salvatonica seit einigen Jahren Menschen in Not aufnimmt. Einige der Gebäude, die durch das Erdbeben schwer beschädigt waren, mussten teilweise abgerissen oder umfangreich renoviert werden. Dafür brauchte das Projekt die Hilfe der Freiwilligen. Aus Deutschland waren Stefan (21) aus Moers, Jan (22) aus Waldbronn, Johanna (24) aus Karlsruhe und Adrian (21) aus Göttingen dabei und verstärkten vom 27. Juli bis 10. August ein Helferteam aus Belgien, den Niederlanden und Italien.



„Ich wurde durch einen Freund auf den Bauorden aufmerksam, der von seinen positiven Erfahrungen berichtete. Am Bauorden begeisterte mich die Chance andere Länder so unkompliziert kennenzulernen, und viel besser als bei einem Strandurlaub. Außerdem tut man gleichzeitig noch etwas Gutes.  An diesem Projekt hat mich die Zahl der internationalen Teilnehmer und die Art der Arbeit überzeugt. Vor Beginn des Projekts hatte ich wenig Ahnung was mich erwartet. Als ich dort war, wurde ich sehr positiv überrascht. Der Leiter vor Ort ist ein Priester und engagiert sich in vielen Aktionen, die das Leben der Menschen vor Ort verbessern.  Ein Gemeindehaus wird für Jugendliche aufgebaut, Flüchtlinge und Menschen mit leichter Behinderung finden in seiner Wohnanlage einen Platz zum Leben.

Wir haben alte Gebäudeteile abgerissen, es gab Instandhaltungsarbeiten rund um das Haus und den Garten. Bauschutt wurde zur Weiterverwendung aufbereitet, Rohrleitungen und alte Stromleitungen wurden deinstalliert, das Gemeindehaus renoviert. Ich habe viele Tricks in Bezug auf effektives Arbeiten auf einer Baustelle gelernt, die der Projektleiter  uns zeigte, da er immer mitarbeitete.

Nach dem Frühstück fuhren alle zusammen zur Baustelle. Dort wurde bis zur Mittagszeit gearbeitet.  Es wurde rasch sehr heiß und die hohen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit haben uns zu einer Siesta gezwungen.  Am späten Nachmittag wurde dann noch einmal ein paar Stunden bis in den Abend gearbeitet. Die Arbeit wurde sehr gut angeleitet und war weder zu anspruchsvoll noch zu langweilig. Material stand immer ausreichend zur Verfügung.  Innerhalb der Gruppe wurde die Arbeit  nach Fähigkeiten aufgeteilt.  Es war eine gute Gruppe, niemand war mit falschen Vorstellungen angereist und die Arbeit war niemanden zu schwer, jedem gefiel das Projekt. Ein Wochenende haben wir in Venedig verbracht und es gab eine schöne Bootsfahrt auf dem Po. Die Abende (und Nächte) genossen wir oft draußen bei Gesellschaftsspielen oder Erzählungen.  In Bezug auf Land und Leute bin ich immer noch beeindruckt von der Herzlichkeit, mit der wir behandelt wurden.

Ich war mit diesem Baucamp unheimlich zufrieden, von der Herzlichkeit und Freundlichkeit der Menschen begeistert und würde es jedem weiter empfehlen. Die internationalen Kontakte, die man zu den anderen Teilnehmern geknüpft hat, sind eine tolle Erfahrung. Und vielleicht auch für die Zukunft nützlich, wenn man auf Reisen Leute kennt, die man besuchen kann. “

Stefan Rost  (21) aus Moers, Physikstudent


„Durch einen Flyer an meiner Hochschule in Karlsruhe wurde ich auf den Bauorden aufmerksam. Ich wollte etwas Gutes tun und suchte nach Möglichkeiten für einen günstigen und aktiven Urlaub.  Jetzt kann ich sagen: Der gute Zweck des Projekts ist eindeutig und die Erfahrungen mit Land und Leuten waren sehr umfangreich. Die Arbeit war immer sehr fair aufgeteilt. Das Essen war ausreichend, lecker und landestypisch.  Die Unterkunft, ein Gemeinschaftsschlafraum, war allerdings ziemlich heiß. Meine Erfahrungen  im Baucamp waren sicher viel umfangreicher, als bei einer normalen Reise. Ich bin sehr zufrieden.

Jan Schappacher (22) aus Waldbronn, Student Bauingenieurwesen


„Meine Erfahrungen aus früheren Camps veranlassten mich, auch in diesem Jahr wieder beim Bauorden anzupacken. Und es war wieder ein gutes Camp. Übrigens hatte schon meine Mutter früher an einem Baulager teilgenommen. Der Projektträger war jeden Tag bei der Arbeit dabei und hat tatkräftig mitgeholfen. Dabei hat er uns immer den aktuellen Stand der Arbeiten, zukünftige Arbeiten und den Hintergrund der Arbeit informiert. Jeden Tag gab es am Morgen eine Anleitung in italienisch, die mehr oder weniger gut verstanden wurde. Während der Arbeit selbst wurden dann bei Bedarf eventuelle Missverständnisse korrigiert. Arbeitsmaterialien waren jederzeit vorhanden. Für jeden Tag gab es eine Teilaufgabe, die zu erledigen war. 

Am Wochenende waren wir am Strand und in Venedig. In der Mittagspause wurde geruht und am Abend Karten gespielt, erzählt und gefeiert. Wir erlebten in Italien eine unglaublich starke Gastfreundfreundschaft. Es gibt in Burana noch einiges zu tun, das Projekt ist gut und der Projektleiter ein herzensguter Mensch, der diese Unterstützung des Bauordens verdient und gut gebrauchen kann.“

Adrian Weisskopf (21) aus Göttingen, Student

Ich hatte zwei unglaubliche Wochen in Burana!! Vielen Dank, dass ihr das ermöglicht habt. Meine Motivation  für ein Baucamp? Ich hatte Lust auf neue Erfahrungen, hatte Postives über den Bauorden gehört und gelesen. Don Giorgio hat uns super umsorgt und viele Dinge (nicht nur bauliche) gezeigt.  Bei der Arbeit haben Einheimische und Flüchtlinge mitgearbeitet. Der Projektleiter hat sehr gut delegiert aber genauso gerne selbst angepackt. Material war vorhanden und wenn etwas fehlte, haben wir es auf dem Weg zur Arbeit schnell gekauft. In der freien Zeit „zwang“ uns Don Giorgo, mal zur Ruhe zu kommen, das Leben zu genießen. Arbeit ist nicht das Wichtigste im Leben. Freundschaften knüpfen, Zeit für einander zu haben, sich zu unterstützen und vor allem jeden zu respektieren. Um das zu begreifen haben wir erst einmal ein paar Tage gebraucht.  Obwohl wir im Baucamp so verschieden waren (oder gerade weil?), gab es in der Gruppe keine Schwierigkeiten. Am Wochenende reiste die ganze Gruppe nach Bologna und übernachtete dort. Am nächsten Tag fuhren wir nach Venedig. Wunderschön. Abends saßen wir gemeinsam auf der Terrasse. Wir teilten Musik, Bücher, neue Spiele… Jeder konnte frei entscheiden, ob er einfach nur dabei sitzen möchte, mitmachen oder sich auch zurückziehen will. Es machte nicht immer die ganze Gruppe etwas gemeinsam. Dazu waren wir mit zwölf Leuten einfach zu viel. Aber es ist keiner alleine gewesen.

Wir schliefen in Mehrbettzimmern, ähnlich wie in einer Jugendherberge, nach Geschlechtern getrennt. Gemütliche Matratzen. Gegessen wurde immer mit der ganzen Hausbelegschaft, also alle Bewohner, Mitarbeiter und Volunteers. Das Essen war üppig, sehr lecker und selbst gemacht. Wir bekamen jeden Tag ein leckeres Gelato und zwischendurch bei der Arbeit immer wieder eiskalte Getränke. Wenn wir etwas brauchten, wurde es besorgt. Die Arbeit war gut und wichtig; aber ich habe auch gelernt abzuschalten, mal einen Gang runter zufahren. Das Camp war auch eine Begegnung mit Christentum: Teilen und materielle Dinge mal zu vernachlässigen. Ich will zurück  nach Burana; aber zuvor werde ich nächstes Jahr ein Baucamp in Osteuropa ausprobieren.

Johanna Brand (24) aus Karlsruhe