Donnerstag, 29. Mai 2008

Feuchte Mauern und Risse am Turm


Heilig-Kreuz-Kirche in Horchheim wird ab Montag saniert/Förderverein legt Konzept vor

HORCHHEIM Die alte Heilig-Kreuz-Kirche hat Grundmauern aus dem 11. Jahrhundert, sie wurde über die Jahrhunderte erweitert und umgebaut - heute ist an dem der Stadt gehörenden Bauwerk vieles schadhaft. Dank eines rührigen Fördervereins wird die Kirche nun saniert.

Von Susanne Müller

Die Engagierten haben es nach Jahre währender Überzeugungsarbeit geschafft, dass das heute als Friedhofskirche genutzte Gotteshaus verstanden wird als Bau- und Kunstdenkmal - vor allem ist dies der Arbeit des neuen Vorsitzenden zu verdanken. Architekt Dr. Hartmann Manfred Schärf hat ein Gutachten mit Sanierungskonzept erstellt, mit dem es der Stadt möglich ist, Förderanträge zu stellen, um die immensen Kosten von insgesamt 340 000 Euro aufzubringen.

In einem ersten Schritt sollen nun ab kommendem Montag Sicherungsmaßnahmen für den Außenbau vorgenommen werden - was hier geschieht, stellte der Friedhofsbetrieb vor Ort vor. "Gemeinsam mit Dr. Schärf und dem Gebäudebewirtschaftungsbetrieb werden acht junge Leute die Arbeiten stemmen", erklärte Betriebsleiter Ralf-Quirin Heinz - die Jugendlichen aus Russland, Rumänien und Deutschland sind tätig im Rahmen eines Work-Camps des Internationalen Bauordens, sie werden 14 Tage in Worms sein. Von acht bis 16 Uhr werden sie täglich arbeiten: "Wer einen Kuchen zu viel hat, kann ihn gerne vorbeibringen", lud Heinz Mitbürger ein, den Einsatz der jungen Leute zu belohnen.

Und: Auch wer noch mithelfen will, sei es junger Mensch oder erfahrener älterer Mitbürger, kann sich noch melden beim Bauorden unter Telefon 3 79 00 oder per E-Mail an info@bauorden.de

In der ersten Ausführungsetappe der Gesamtsanierung soll dann ab Montag zunächst eine Drainage an der Nord- und Westseite des Gebäudes gelegt werden. "Langhaus und Chor sind bis zu einem Meter über Fußbodenniveau ungeschützt mit Erde angeschüttet - das führt zu Feuchtigkeit im Mauerwerk", so Schärf. Die Erde soll abgetragen werden, das Mauerwerk wird dann gereinigt, der Humus abgekratzt. Dann wird ein Verputz aufgebracht, die Drainagerohre werden in Filterkies verlegt. Außerdem wird das Wasser vom Bauwerk abgeleitet, hin zu einem Sickerschacht vor dem Chor, der neu errichtet wird. Beseitigt werden sollen zudem Risse am Turm, dringend der Reparatur bedarf das Traufgesims am Turm.

Alle Aktiven hoffen, dass bis zum Jahr 2009 auch der Innenraum saniert und gestrichen werden kann. Auch die Fenster bedürfen der Restaurierung: Hier ist die Kostenübernahme schon gesichert durch die Firma Glas-Thomas-Grimm.

Die Kosten für die ersten Sanierungsschritte wurden beziffert auf rund 175 000 Euro, bei der Umsetzung der weiteren Schritte - Fassadenrestaurierung und Dachsanierung - bis etwa 2010 entstehen dann Gesamtkosten von rund 340 000 Euro.

Dezernent Klaus Karlin lobte den Einsatz des Fördervereins und dessen Vorsitzenden. Er habe aussagekräftige Pläne und Strukturen geliefert, Ortsvorsteher Volker Janson ergänzte: "Mit Dr. Schärf haben der Verein und die Gemeinde einen Glücksgriff gemacht".

Wormser Zeitung, Dienstag, 27. Mai 2008

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