Sieben Freiwillige des Bauordens hämmern, sägen und schrauben zurzeit beim Circus Schnick-Schnack.In zwei Wochen bauen sie einen Trainingsboden und richten zwei Zirkuswagen her.
"Die Mädels können gut anpacken - die zeigen den Männern teilweise noch, wo's langgeht." Gudrun Pflüger vom Circus Schnick-Schnack ist beeindruckt. Sieben junge Frauen, fünf Belgierinnen und zwei Deutsche, sind als Freiwillige des Bauordens an der Roonstraße im Einsatz.
Kichernd huschen drei Mädels aus dem Zirkuszelt. Auf dem Rückweg haben sie einen langen Balken geschultert. Die erste Aufgabe der internationalen Handwerkerinnen-Truppe: Sie verlegen einen Boden, auf dem die Artisten trainieren können. Später werden sie noch zwei Zirkus-Wagen entkernen und herrichten.
Hammer, Akkuschrauber, Bohrmaschine und Säge: Routiniert gehen die Mädels ans Werk. Material und Werkzeug haben die Herner Sparda-Bank und die Hess Company gesponsort.
Gegründet wurde der Bauorden 1953 von einem flämischen Ordensmann. Er forderte Studenten auf, in Deutschland Flüchtlingen und Vertriebenen beim Bau von Eigenheimen zu helfen. Heute sind Jugendliche aus allen Ländern für den Orden weltweit im Einsatz, um ehrenamtlich an sozialen Projekten mitzuarbeiten.
Cora Fee Götzmann (20) kommt aus Karlsruhe. Für die Architekturstudentin ist Herne die zweite Station beim Bauorden. Zuvor hat sie einige Wochen in Halle/Saale und Leipzig gearbeitet. "Es ist normal, dass nur zwei Deutsche pro Programm mit dabei sind." Alexandra (18) aus Leeuwen, Belgien, hat vor ihrem Einsatz in Herne in Rumänien ein Haus renoviert. Am vergangenen Montag hat der Einsatz begonnen. "Im Moment sind wir noch dabei zu suchen, was wir tun sollen", erzählt sie. Unterstützt werden die jungen Frauen von Herner Ein-Euro-Kräften. "Abends wird es immer lustig, dann kommen die Leute zum Training, da ist immer etwas los", sagt Alexandra. Dann können die Mädels nach der Arbeit auch Zirkusluft schnuppern.
WAZ, Herne, 02.09.2008, von Nina Estermann
http://www.derwesten.de/nachrichten/nachrichten/staedte/herne/2008/9/2/news-73803300/detail.html
Freitag, 5. September 2008
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